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HRO

High Reliability Organizations (HROs) sind Organisationen, die in einer Umwelt in der Unfälle aufgrund großen Risikos und hoher Komplexität zu erwarten sind, erfolgreich operieren.

HROs scheinen Prototypen für ein zuverlässiges Handeln unter komplexen Bedingungen zu sein.  Sie konzentrieren sich weniger auf ihre Erfolge als vielmehr auf ihre Fehler, die genauestens analysiert werden. Sie sind skeptisch gegenüber ihren eigenen Erwartungen und ihrem vermeintlichen Wissen; von daher sind sie aufmerksam gegenüber kleineren Abweichungen oder Zwischenfällen. Sie bemühen sich aktiv um Verlässlichkeit und versuchen, dieses Ziel mit Wirtschaftlichkeitserwägungen zu vereinbaren. Sie erarbeiten sich ein komplexes Bild der Wirklichkeit, indem sie möglichst viele verschiedene Perspektiven auf ein Problem sammeln und eine respektvolle Atmosphäre schaffen, in der es möglich ist, sich wechselseitig zu widersprechen aber auch eigene Fehler einzugestehen. HROs „seek agressively to know what they don’t know“ . 

Zugleich bleiben sie sich jedoch der Überraschungsfähigkeit der Systeme, mit denen sie es zu tun haben, und der Vorläufigkeit ihrer formalen Regeln bewusst. 

HROs zeichnen sich schließlich durch eine flexible Rollenstruktur aus, die es erlaubt, Entscheidungskompetenzen dorthin zu verlagern, wo die größte fachliche Expertise vorhanden ist. Sie springen zwischen verschiedenen Steuerungsmodi hin und her: Sie sind einerseits hierarchisch organisiert, können situationsspezifisch die hierarchische Struktur aber auch umkehren und Befugnisse nach unten oder zu informellen Gruppen verlagern.